Sie sind klein, niedlich und flauschig, haben große Knopfaugen und Fell, welches alle Farben des Regenbogens annehmen kann. Und vor allem sind sie eines: unglaublich wertvoll. Genauer gesagt: Über 12 Millionen Dollar. Die Rede ist von den sogenannten CryptoKitties, virtuellen Kätzchen, die das Kernstück des gleichnamigen Videosammelspiels bilden und 2017 im Studio des kanadischen Unternehmens Axiom Zen zum ersten Mal das Licht der Welt, beziehungsweise das der Computerbildschirme erblickten.
Computerspiel ist gleich Compuerspiel- der Satz, der in der Szene vermutlich nicht nur mit ensetzten Blicken quittiert würde, ist in diesem Fall auch schlichtweg nicht richtig. Denn der Erfolg von CryptoKitties basiert, wie der Name bereits vermuten lässt, auf dem Prinzip der Kryptowährungen, und folgt damit einem Trend, der in den letzten Jahren dank seines immensen Wachstums frühen Käufern zu hohen Gewinnen verholfen hat. Doch Krypto, Blockchain und Co. Erscheinen vielen in erster Linie echt… kryptisch. Kätzchen hingegen nicht. Auf diese Art und Weise werden Nutzer mit der Blockchain-Technologie vertraut gemacht und, im wahrsten Sinne des Wortes, spielerisch an die Thematik herangeführt.
Das Prinzip ist dabei recht simpel: Das System erstellt im 15-Minuten-Takt virtuelle Katzen, welche einmalig sind und sich in Farbe, Musterung und Aussehen voneinander unterscheiden. Kunden haben die Möglichkeit, diese Katzen zu kaufen, zu verkaufen und später, wenn diese ein gewisses Alter erreicht haben, miteinander zu paaren. Wer also schon immer den Traum einer hauseigenen Tierzucht verfolgte, kann sich hier digital austoben. Doch das hat seinen Preis: Je besser die Gene, desto mehr muss der Kunde hierfür auf den Tisch legen. Das aktuell wertvollste und erste Kätzchen, welches jemals erstellt wurde und auf den liebevollen Namen „Genesis“ hört, liegt aktuell bei über 100.000 Euro, die Otto-Normal-Katze kann bereits ab 3,50 Euro erworben werden. Der Kaufpreis kann allerdings durch die Freigabe des geliebten Kätzchens zur Paarung wieder eingeholt werden, denn andere Nutzer sind bereit, horrende Summen zu zahlen, um das eigene Haustier von einem mit „hochwertigen Genen“ decken zu lassen.
Was CryptoKitties allerdings so „tierisch&“ erfolgreich macht, ist die Blockchain-Technolgie, welche den Zahlungsvorgängen, welche im Spiel abgewickelt werden, zugrunde liegt. Denn wer am Züchtungs-Wahnsinn teilnehmen möchte, muss vorab in einer externen Tauschbörse die Kryptowährung „Ether“ erwerben, andere Währungen sind im Spiel nicht zugelassen. Anschließend wird Ether in eine speziell hierfür entwickelte Geldbörse überwiesen und ist nun einsatzbereit. Doch das Ether-Portemonnaie will vor Antritt des Spiels gut gefüllt sein, denn zusätzlich zu den Kosten für Kätzchen und Paarung wird bei jedem Zahlungsvorgang eine Art Überweisungsgebühr fällig, von welcher das Entwicklerunternehmen profitiert. Darüber hinaus finanziert diese auch die Rechenleistung, um die Blockchain zu betreiben. Es handelt sich hierbei um eine dezentrale Datenbank, die weltweit auf tausenden Computern verteilt ist. Im Fall von CryptoKitties hat jede Katze ihre eigene Adresse in der Blockchain, zudem werden sämtliche Transaktionen, Käufe und Paarungen registriert und gespeichert. Hacker haben also alles andere als leichtes Spiel, wenn sie an die wertvollen Tierchen herankommen wollen.
Doch wer neben Krypto auch ein wenig in die Tierwelt investieren möchte, ist mit CryptoKitties vielleicht gut beraten. Einen Vorteil bringen die putzigen Kätzchen jedenfall mit sich: Sie haaren deutlich weniger als ihre lebendigen Kollegen.
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