Frauen wollen keine Millionäre mehr – und was das für die Vermögensverwaltung bedeutet

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15. Mai 2018

Es gab sie tatsächlich: Kurse, in denen Frauen lernen konnten, wie sie sich ihren Millionär „angeln“ und somit die Wahl ihrer Kleidung oder der kulturellen Abendveranstaltung zu ihrer einzigen Sorge für die Zukunft machen. Bis vor knapp 20 Jahren bat das New Yorker Mechanics Institute ein Seminar mit dem Titel „How to marry rich“ an. Unbestritten, dass die Einrichtung heute vergebens nach Teilnehmerinnen suchen würde. Denn entgegen des Klischees, wünscht sich die Mehrheit der Frauen heute keinen reichen Mann mehr, der für sie sorgt. Im Gegenteil: Die Frau von heute möchte finanzielle Unabhängigkeit und selbstständige Vermögensverwaltung.

 

Im Zuge der Emanzipation hat das Thema immer weiter an Bedeutung gewonnen. Regierte in der Vergangeheit lange die Theorie, Frauen und Finanzen würden sich konträr gegenüberstehen, so hat dies sich im letzten Jahrzehnt stark gewandelt. Nicht geringen Anteil an dieser Entwicklung haben weibliche Bloggerinnen, die in ihren Artikeln Themen rund um die Vermögensverwaltung behandeln. Geld ist für Frauen längst kein Tabu mehr.

 

Diese Entwicklung haben sich auch Anlageberatungen zu Nutze gemacht. Mit dem amerikanischen Ellevest wurde 2014 eine Anlageberatung gegründet, welche sich auf die Bedürfnisse weiblicher Kundinnen spezialisert hat. „Invest like a women“ lautet der Slogan, welcher dem jungen Unternehmen nicht nur zu hoher Bekanntheit, sondern auch siebenstelligen Investment-Runden verhalf. Die Basis bildet dabei die Annahme, dass sich weibliche Bedürfnisse beim Thema Finanzen von denen der Männer unterscheiden.

 

Ein wichtiger Unterschied liegt dabei in der geschlechterspezifischen Gehaltskurve: Während Männer ihr Höchstgehalt im Alter von 55 Jahren erreichen, liegt dieses für Frauen bereits bei 44 Jahren. Trotz zahlreicher politischer Bemühungen existiseren zudem weiterhin Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und ihren männlichen Kollegen, die bei der Tätigung von Investments beachtet werden wollen. Hinzu kommt, dass die Verantwortung für Kinder und Familie heutzutage immernoch zum Großteil von Frauen getragen wird, die hierfür auf Arbeit in Teilzeit um- oder für eine gewisse Zeit aus ihrem Job aussteigen.

 

Im Zuge zahlreicher Analysen wurden außerdem geschlechterspezifische Diskrepanzen hinsichtlich der Art des Investments festgestellt: Während Frauen vorwiegend in gesundheitsspezifische Themen und Bildung investieren, sind diese Bereiche nur für etwa ein Drittel der männlichen Investoren von Interesse.

Diese Erkenntnisse zeigen, dass die Finanzwelt, trotz der Entwicklungen der letzten Jahre, weiterhin einem Wandel unterliegen wird und muss, um den Bedürfnissen weiblicher Kundinnen auch zukünftig gerecht zu werden. Der Trend der Digitalisierung, dem auch diese Branche unterliegt, wird diesem Wandel positiv entgegenkommen: Ziel vieler digitaler Dienstleistungen ist die Individualisierung und nutzerspezifische Anpassung. Diese orientiert sich an den Interessen der Kunden und kann somit auch speziell auf die weibliche Zielgruppe zugeschnitten werden.

 

Dass die Heirat eines Millionärs trotz wachsender finanzieller Emanzipation allerdings noch für einige Damen als erstrebenswert angesehen wird, zeigte eine vor wenigen jahren in New York publizierte Anzeige. Die Verfasserin fragte hier nach Ratschlägen auf der Suche nach ihrem millionenschweren Traumprinzen. Prominenz erlangte diese Veröffentlichung allerdings erst durch die darauffolgende Reaktion des CEO von J.P. Morgan. Sein Tipp: Wer ein Leben in Reichtum wolle hätte eine höhere Chance auf Erfolg wenn er sich dieses selbst erarbeitete anstatt auf das Gehalt seines Partners zu setzen.

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