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Picasso für alle. Bedeutet Fractional Ownership die Demokratisierung des Kunstinvestments?

Picasso für alle. Bedeutet Fractional Ownership die Demokratisierung des Kunstinvestments?

marketing@ownly.de

10. Januar 2022

Die klassische Devise des Kunstsammelns ist denkbar einfach: Ein Käufer, ein Kunstwerk. Oder: Ein Sammler, mehrere Kunstwerke. Dass sich mehrere Privateigentümer ein Werk teilen, ergibt sich manchmal aus Erbschaftsangelegenheiten, ist als Investmentstrategie aber bislang eher ein Geheimtipp. Der gemeinschaftliche Ankauf von hochpreisigen Blue Chips aus der Hand Picassos, Warhols oder Monets ist unter Galeristen und Kunsthändlers als Gentlemen-Agreement durchaus branchenüblich. Eher selten ist dahingegen der Umstand, dass sich mehrere Privatinteressenten ein Kunstwerk qua Eigentum und damit die Rendite teilen. Das Stichwort heißt „Fractional Ownership“. Lohnt sich das Modell auch für kleinere und mittlere Budgets?

Was bislang noch als Tagesgeschäft arrivierter Granden des Kunstmarktes galt, ist seit einiger Zeit auch für Privatanleger jeden Budgets möglich: Der Kauf eines echten Picassos. Die Frage lautet nicht länger: Wer kann und will sich einen Picasso leisten? Sondern: Wer will, kann sich einen Picasso leisten! Die Lösung heißt Fractional Ownership und verbreitet sich zusehends im spezialisierten Nischeninvestment: Ein Zusatzangebot zum klassischen Kunstkauf, dem Investieren in Kunstfonds oder NFTs. Wer wenig Wert auf 100%ige Eigentumsverhältnisse an einzelnen Assetklassen legt und einen niedrigen preislichen Einstieg in das Kunstinvestment sucht, für denjenigen könnte die Strategie des Fractional Ownership von Interesse sein.

Der Großteil von Anlegern führt zwei Gründe auf die Frage an, warum sie bis dato nicht in Kunst investiert sind: 1. Der Kunstmarkt und die Strukturen dahinter sind intransparent. 2. Der Ankauf von Blue Chips, also Kunstwerken mit der Aussicht auf eine ansprechende Rendite und geringerem Risiko, sind in der Anschaffung zu preisintensiv. Den (oftmals enormen) Anschaffungspreis zu teilen, hat mittlerweile eine Reihe von Initiativen und Plattformen auf den Markt gerufen, die das anteilige Investment in Fine Art Meisterwerke anbieten.

Die Beteiligung an kostspieligen Assetklassen wurde erstmals im Flugsegment angeboten, als der Geschäftsreiseflugzeuganbieter NetJets 1986 das Konzept der gesplitteten Eigentumsverhältnisse vorstellte. Anleger konnten anteilig in Flugzeuge des Aviatorservice investieren und bekamen als Shareholder dafür die Möglichkeit, Mietjets der Flotte über einen Fractional Jet Plan für Reisen zu ordern. Seit Jahren bewirbt NetJets diesen Service übrigens auch exklusiv in der zugangslimitierten Collectors Lounge der Art Basel und stellt das Modell interessierten Kunstsammlern vor.

Meisterwerke der Kunstgeschichte digital filetiert

Wer es aus Gründen weder in einen Privatjet noch in die exklusiven Kunstkreise der Basler Messe schafft, dem steht nunmehr trotzdem der Weg offen, sich am HighEnd-Kunstmarkt zu beteiligen. Und das ohne tiefere Kenntnisse des Marktes. Verschiedene Anbieter mit Markt-Know-How haben sich auf die Ausgabe von Tokens und Shares spezialisiert und Meisterwerke der Kunstgeschichte quasi digital filetiert. Die physischen Kunstwerke werden dabei in eine vorher festgelegte Anzahl von digitalen Anteilen aufgeteilt. Dabei heraus kommt nichts weniger als die vermeintliche Demokratisierung des Kunstinvestments. Hochwertige Kunst zum überschaubaren Einstiegspreis. Die Bedingungen stehen allerdings auch hier im Kleingedruckten: Sie kaufen zwar Anteile eines Kunstwerks, werden die Zeichnung, das Gemälde oder die Skulptur im Zweifel allerdings nie persönlich zu Gesicht bekommen. Der Anbieter wird die Wertgegenstände für Sie verwahren. Anfassen ausgeschlossen. Was bleibt ist eine Art Aktie, ein digitales Papier, das Ihre Eigentumsbeteiligung erklärt. Wie aber funktioniert das Geschäftsmodell und wer sind die Anbieter?

Johann König, Berliner Galerist von internationalem Rang, Aussteller auf der Art Basel und Innovationstreiber der Kunstbranche erweiterte vor wenigen Monaten und im Zuge der aufkommenden Coronapandemie sein Geschäftsfeld. Seine hauseigene erfolgreiche Verkaufsausstellung Messe in St. Agnes (MISA) stieg Mitte 2021 in das Geschäft mit der NFT-Kunst ein und erweiterte das Angebot um das MISA fractional share start up. König bietet seine Website misa.art als Handelsplattform für den Kauf und Verkauf von Beteiligungen an Kunstwerken an. Darunter befinden sich Werke arrivierter Künstler wie Rosemarie Trockel, Damien Hirst oder Jeff Koons. Um welche Kunstwerke es sich dabei konkret handelt, verrät die Website allerdings noch nicht. Interessenten können sich für einen Newsletter eintragen, um zu gegebener Zeit Informationen über verfügbare Shares zu erhalten.

Die Tokenisierung eines Picassos

Einen Schritt weiter als Johann König ist Javier Lumbreras: Kunstsammler und CEO von Artemundi, einer international agierenden Gesellschaft, die Art Investment Funds auflegt und managt. Zusammen mit der Schweizer Sygnum Bank hat Artemundi im Oktober 2021 die ersten Anteile eines Gemäldes von Pablo Picasso („Fillette au béret“, 1964, aktueller Marktwert: CHF4m) an 60 Investoren verkauft. Die Anteile werden als Token ausgegeben, weshalb hier von der Tokenisierung eines Kunstwerks gesprochen wird. Steigt der Wert des Kunstwerks, steigt der Wert jedes einzelnen Tokens. Der Preis für einen Token lag hier Anfang Dezember bei 1.090 CHF. Das Minimuminvest liegt bei CHF5k. Picasso soll erst der Anfang sein. Warhol wird folgen. Das Joint-Venture plant die Aufnahme weiterer hochpreisiger Werke in das Portfolio. Gehandelt werden die Token unter Schweizer Recht auf der Plattform SygnEx.

Bereits ab €500 können Interessenten Anteile von Bildern Andy Warhols oder Keith Harings über die Hamburger Investmentplattform der Finexity AG erwerben. Das in New York ansässige Unternehmen masterworks LLC bot die Beteiligung an einem Werk von Jean-Michel Basquiat („The Mosque“, aktueller Marktwert: US$6m, 284.420 Anteile) bereits ab US$20 pro Share an.

Der wichtigste Unterschied vom Fractional Ownership zum Kunstfonds ist (Obacht!) die nicht vorhandene Risikostreuung, die es, sofern Sie nur in die Token eines einzelnes Kunstwerk investieren, nicht gibt. Anders als bei Kunstfonds investiert man mit den einzelnen Anteilen für gewöhnlich in ein spezifisches Kunstwerk, nicht in ein zusammenhängendes Portfolio. Die Lösung: In mehrere Werke unterschiedlicher Künstler investieren. Ein vermeintlicher Vorteil im Gegensatz zu Fonds besteht allerdings darin, die Token beim Fractional Ownership jederzeit wieder abstoßen zu können, was in laufzeitgebundenen Investmentalternativen nicht der Fall ist. „Vermeintlich“ deshalb, weil der Wiederverkauf von Token aktuell durchaus noch zäh von statten geht. Heißt im Klartext: Die 2. und 3. Käufergeneration gibt es in der derzeitigen Phase des Geschäftsmodells noch nicht. Die Gefahr, die erworbenen Token bei kurzfristigem Liquiditätsbedarf nicht wieder veräußern zu können, weil es eventuell keine Interessenten für einen Wiederankauf gibt, ist als Risikofaktor zu bedenken.

Begründetes Vertrauen ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have!

Bei allen Anbietern werden die Token auf der Blockchain gespeichert und gelten damit als fälschungssicher. Und damit wären wir beim Stichwort „Fälschung“ auch bei der gerade wichtigen Due Dilligence, die nicht nur bei einem klassischen Kunstkauf unbedingt zu beachten ist, sondern gerade auch im digitalen Kunstinvestmentbereich.  Die grundsätzliche Frage lautet: Existiert das online angebotene Kunstwerk real überhaupt? Anders als auf Kunstmessen, werden Käufer dem physischen Investitionsobjekt hier im Zweifel niemals begegnen. Gibt es verborgene Rechte Dritter, die Zugriff auf das Werk haben könnten? Ist das Kunstwerk authentisch? Handelt es sich bei dem angebotenen Kunstwerk überhaupt um einen Blue-Chip-Anwärter oder stammt das Werk von einem weitestgehend unbekannten Künstler? Das unbedingte, begründete Vertrauen in den Anbieter und die Handelsplattform ist also kein Nice-to-have, sondern ein Must-Have!

Ein vertrauenswürdiger Anbieter wird seinen zukünftigen Shareholders Details zum Kunstwerk, seine Provenienz sowie einen Zustandsbericht nicht vorenthalten. Die Werke sollten in kürzeren als üblich anberaumten Abständen auf ihren aktuellen Marktwert hin überprüft werden. Gemeinhin werden diese Werte alle zwei Jahre evaluiert. Um die Preise der Token aber aktuell zu halten, empfiehlt sich eine Marktrecherche im Drei- bis Sechsmonatsturnus. Die Kunstwerke sollten von erfahrenen Kunstmarktexperten ausgewählt worden sein.

Lohnt sich das Modell also für Privatanleger mit kleinerem bis mittlerem Budget? Oder für Interessenten, die ihr Portfolio diversifizieren möchten, ohne thematisch zu tief in den Kunstmarkt einsteigen zu wollen? Die Antwort ist ein leidenschaftsloses „Ja“. Wer durch das Fractional Ownership am Kunstmarkt partizipieren möchte, kann dies hier auch mit kleinen Einsätzen und ohne Zusatzkosten wie Restaurierung, Lagerung und Versicherung tun. Aber: Wo bleibt da der Spaß an der Kunst?

Die Kunstbranche öffnet sich und macht ein Angebot

Das Kunstinvestment zeichnet sich zuweilen auch dadurch aus, dass sich durch den Umgang mit den Werken eine emotionale Rendite zur monetären gesellt, die von nicht wenigen Menschen sehr geschätzt wird. Das Kaufen von Token an Kunstwerken reduziert das Kunstinvestment auf seine ursprüngliche Idee der Geldmehrung. Der Schwerpunkt im Wort verändert sich, weg von „Kunst“ hin zu „Investment“. Die Emotionalität in dem Geschäft beschränkt sich auf das Steigen und Fallen der Tokenpreise im Laufe der Zeit. Was als vermeintliche Demokratisierung des Kunstmarktes allseits angepriesen wird, ist bei genauerer Betrachtung kein „Kunst für alle“. Kaufen können Sie Anteile eines Picassos, genossen haben Sie ihn aber dadurch noch lange nicht. Kunst wird mehr denn je zum abstrakten Investitionsobjekt ohne Realitätsbezug. Eine umfängliche Demokratisierung würde nicht nur den Zugang zu hochwertiger Kunst bedeuten, sondern auch, die erworbenen Anteile überall verkaufen zu können. Dies ist bislang noch nicht der Fall. Die Shares können bis dato noch nicht plattformübergreifend gehandelt werden.

Fairerweise sollte dem neuen Geschäftsmodell allerdings zugutegehalten werden, dass es die Zielgruppe für das Kunstinvestment vergrößern könnte. Ähnlich wie bei NFTs werden Käuferschichten angesprochen, die mit dem traditionellen HighEnd-Kunstsammler weniger gemein haben. Selbst mit vergleichsweise geringem Budget werden Anleger zum Teil des Paralleluniversums Kunstmarkt. Im weitesten Sinne. Aber: Die Kunstbranche öffnet sich und macht ein Angebot. Das Angebot, sich mit Kunst zu befassen, im Rahmen digitaler Investments. Der Mehrwert für Family Offices und Banken liegt in der immer größer werdenden Vielfalt an Möglichkeiten, Budgets im Kunstbereich zu platzieren. Und wer dem Kunstmarkt nicht vollständig traut, der muss keinen sechs- bis achtstelligen Betrag in ein Werk und einen Künstler investieren und damit alles auf eine Karte setzen. Die Auswahl des Kunstwerks will beim Kunstinvestment immer wohl überlegt sein. Mit dem Prinzip des Fractional Ownership tun Fehlinvestitionen allerdings im Zweifel weniger weh.

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Flanke, Kopfball, Fan Token

Flanke, Kopfball, Fan Token

marketing@ownly.de

25. Oktober 2021

Es ist die purste Form der Unterhaltung: ein kühles Bier, lautes Geschrei und erhitzte Gemüter – und das alles auf den wenigen hundert Quadratmetern eines Stadions. Es ist der Ort, wo Fremde zu Freunden und Freunde, sollten Sie den falschen Schal tragen, schnell zu Feinden werden. Es ist der Grund, der am Samstagabend tausende Männer (und selbstverständlich auch Frauen) vor ihrem heimischen Fernseher versammelt. Es ist kein geringeres als eines unser vermeintlich wichtigsten und bodenständigsten Kulturgüter: unser Fußball.

Er strotzte Kriegen, Krisen und zuletzt Krankheit. Und er steht noch immer.

Und wenn sich die Welt da draußen auch weiterdrehen mag, ist sie zumindest in diesen 90 Minuten vollkommen in Ordnung.

Schande also über jene, die hinter dieser ehrlichen, historischen Form der Unterhaltung nichts als ihren Profit sehen. Den Clubs geht es schließlich um ihre Fans, ihre treuesten Unterstützer, die sie durch gute und schlechte Zeiten begleiten. Es wird also Zeit für ein besonderes Dankeschön.

Wir stellen vor: den Fan-Token.

Für alle Fans der digitalen Assets gehört der Token längts zu den Stammspielern: es handelt sich, vereinfacht beschrieben, um die digitale Abbildung eines Vermögenswertes inklusive seiner Rechte und Pflichten. Der Token selbst stellt das Eigentumsverhältnis am jeweiligen Gegenstand dar und liegt in der Blockchain ab. Zuverlässig verwahrt und fälschungssicher. Wie andere Assets auch, kann er den Eigentümer wechseln und gehandelt werden – die gute alte BaFin agiert als strenger Schiedsrichter.

Die Erscheinungsform der Token ist ebenso vielfältig wie ihr Einsatzgebiet. Was sie verbindet: Nur wer den Token besitzt, ist zu einer bestimmten Handlung innerhalb der Blockchain autorisiert.

Beispiel Betongold: Im Zuge steigernder Inflation werden Immobilieninvestments zunehmend attraktiver und gewinnen an Interessenten. Doch letztere besitzen möglicherweise nicht immer die notwendigen Ressourcen, um gleich einen ganzen Bürokomplex ihr Eigen zu nennen. Die Tokenisierung löst dieses Problem; teilt die Torte in kleinste Equity-Token. Wer diese besitzt, hält gleichzeitig auch einen Anteil am beschriebenen Investitionsobjekt, kann diesen handeln und von seiner Wertsteigerung profitieren.

Weiterer Vorteil der Tokenisierung: Sie bietet auch Kleinanlegern Zugang zu Investitionsobjekten, die sonst nicht nur finanziell in weiter Ferne liegen. Stichwort Kunstgegenstände. Werden diese beispielsweise in eine Million gleichwertige Token zerlegt, kann der Gerhard Richter zwar nicht über dem Sofa hängen, dafür aber im Portfolio abliegen. Zumindest ein Millionstel von ihm.

Der digitale Verbriefungsprozess von Besitzverhältnissen an Werten und Gütern ist attraktiv, möglicherweise sogar das Finanzierungsmittel der Zukunft. Wird diese nicht nur immer digitaler, sondern auch zunehmend schnelllebig, könnten Notartermine und langwierige Investitionsprozesse bald der Vergangenheit angehören. Da soll noch einmal jemand sagen, online und offline vertrügen sich nicht.

Doch zurück zum Fußball, der nicht er selbst wäre, wenn er den verheißungsvollen Worten von Vermögen und Gewinn widerstehen könnte. Insbesondere dann, wenn, bedingt durch Pandemie und Kontaktbeschränkungen, ein Großteil der Einnahmen schlagartig wegbricht.

Für manch einen ist es eine einzigartige Art, Teil seines Lieblingsclubs zu werden, für andere wiederum eine perfide Masche zur Gewinngenerierung: eingangs benannter Fan-Token. Erwähnt wurde dieser Term zum ersten Mal in einem Whitepaper des französischen FinTechs Chilizs, welches eine Blockchain entwickelte, die dem einst so analogen Entertainment-Sektor neue, digitale Möglichkeiten eröffnen sollte. Längst ist das Unternehmen mit dieser Vision nicht mehr allein, ließ der geschäftstüchtige Fußball selbstverständlich nicht lange auf eine ähnliche Geschäftsidee warten.

2020 brachten die ersten Vereine, darunter der FC Barcelona und Juventus Turin, ihre Token in sogenannten FTOs – Fan Token Offerings – an den Mann. Im laufenden Jahr zogen zahlreiche andere Clubs nach, auch nach Deutschland schwappte der neue Trend über. Doch im Ur-Land des Fußballs sorgten die Fans von Borussia Dortmund selbst dafür, dass die Token-Pläne schnell vom Tisch waren, schließlich solle nicht das Geld bestimmen, wer Teil des Clubs und seinen Entscheidungen werden dürfe, sondern wahre Fan-Treue.

Diese moralischen Bedenken wogen für den FC Barcelona jedoch nur gering gegen die finanziellen Möglichkeiten der neuen Technologie auf. Mit 40€ pro Token ist die Währung dieses Clubs die teuerste ihrer Art und brachte dem Verein innerhalb von nur zwei Stunden über eine Million Euro ein. Auch beim französischen Top-Club Paris Saint-Germain haben sich die Token als erfolgreiches Finanzierungsinstrument etabliert. Der Messi-Deal in Höhe von mehr als 25 Millionen Euro sei, nach Angaben des Vereins selbst, zu einem „signifikanten Teil“ aus Einnahmen des Token-Geschäfts finanziert worden.

Für die Vereine eine Goldgrube. Und für die Fans? Ihr Nutzen aus der ganzen Sache ist mit Sicherheit weniger offensichtlich.

Der Besitz des Fan-Tokens ermächtigt sie, Teil von (eher irrelevanten) Entscheidungen des Vereins zu werden. Wer die Währung hält darf abstimmen: Bei Juventus über die Torhymnen, beim FC Barcelona über die Kunstwerke, die in der Stadionsumkleide platziert werden sollen. Andere wiederum vergeben Vorverkaufsrechte an Tickets oder kaum erwähnenswerte Rabatte im Fan-Shop. Alles in allem eher ein mauer Deal, von der positiven Kursentwicklung mancher Fan-Token mal abgesehen. Das beste Geschäft ist es vermutlich, die Token möglichst schnell wieder loszuwerden – immer dann, wenn die Nachfrage in Folge von Transfers und sportlichen Erfolgen besonders hoch ist.

Doch der Krypto-Hype zeigt, dass wir bereit für diese neue Technologie zu sein scheinen. Aktuell sind die Kurse der Währungen noch sehr volatil, doch mit steigender Akzeptanz könnte auch ihr Potential steigen. Die Technologie dahinter, die Blockchain, ist längst angekommen und angenommen.

Für Start-Ups bildet sie eine interessante Finanzierungsmöglichkeit: Die ICOs – Initial Coin Offerings – analog ihres Namensvetters IPOs, könnten die klassische Venture-Capital Finanzierung ablösen, zumindest aber eine attraktive Alternative hierzu darstellen. Bei jungen Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf der Blockchain basiert, hat sie sich bereits erfolgreich etabliert. Im Prozess des ICOs wird eine im Vorfeld definierte Menge an Coins zu einem festgelegten Preis ausgegeben, die von Investoren und Kapitalgebern erworben werden kann. Der Besitz dieser Coins autorisiert, je nach Start-Up, zur Abstimmung über geschäftsrelevante Entscheidungen oder zur kostenfreien Nutzung des auf der Blockchain basierten Angebots. Im Falle einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung können die Coins zudem gewinnbringend auf den jeweiligen Börsen verkauft werden.

Attraktiv ist der Prozess insbesondere aufgrund seiner geringen regulatorischen Hürden und vergleichsweise schnellen Abwicklung. Crowdinvesting 2.0 also und ein weiterer Schritt in Richtung digitale Zukunft.

Für diese gilt, ähnlich wie im Fußball auch, eine goldene Regel: nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und was die Blockchain angeht, befinden wir uns gerade einmal in der ersten Halbzeit.

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Krypto-Kunst Hype! NFT, was ist das eigentlich?

Krypto-Kunst Hype! NFT, was ist das eigentlich?

marketing@ownly.de

1. September 2021

Krypto-Kunst Hype! NFT, was ist das eigentlich?

NFT steht für „Non Fungible Token“, was so viel heißt wie: unersetzbarer, einzigartiger Token (eine Werteinheit) und stellt eine digitale Besitzurkunde dar. So ziemlich alles im Internet kann man als NFT verkaufen. Der weltweit erste Tweet von Twitter Mitgründer Jack Dorsey wurde zum Beispiel als NFT für fast drei Millionen Dollar versteigert. Häufiger werden aber Bilder, Videos oder Animationen als NFT versteigert. Mit dieser Technologie kann man somit digitale Inhalte in einzigartige Sammlerstücke verwandeln.

Doch was passiert, wenn man ein NFT kauft, wie besitze ich so etwas?

Wenn man ein NFT- Kunstwerk erwirbt, wird dieser Besitzwechsel in der Blockchain gespeichert. Die Blockchain, auf der auch Bitcoin basiert, ist eine fälschungssichere Kette von Datensätzen, die dezentral auf sehr vielen Computern weltweit gespeichert ist. Nach einem Kauf ist das Werk in der Regel noch für jeden sichtbar, aber man ist der einzige Besitzer des Werkes, was auf der Blockchain gespeichert wird. Ein NFT ist also wie die originale Signatur des Künstlers auf einem Gemälde.

Der gesamte Zahlungsverkehr wird über die Kryptowährungen Ethereum, eine Alternative zu Bitcoin abgewickelt. Daher braucht man ein sogenanntes Wallet (ein digitales Portemonnaie) um NFTs erwerben zu können.

Wo kann ich NFT erwerben? Krypto Christie`s

Mittlerweile sprießen Auktionsplattformen, auf denen „nicht fungible“ Vermögenswerte gegen „fungible“ Werte, wie Kryptowährungen getauscht werden können, nur so aus dem Boden. Diese funktionieren ähnlich wie Ebay nur für digitale Güter. Opensea ist die weltweit größte Plattform, wobei hier nicht nur Kunst als NFT verkauft wird. Speziell für Kunst gibt es Plattformen wie Superrare oder Nifty Gateway über die bereits die NY-Times und Forbes berichtet haben, aber auch das Traditionshaus Christie´s versteigert die Krypto Kunst. Nachdem auf Christie`s digitaler Auktionsplattform ein NFT-Werk von dem Künstler Beeple für rund 69 Millionen Dollar versteigert wurde, beschloss auch Sotheby´s in den Krypto-Kunst Rausch einzusteigen. Diese Geschäftsfelds-Expansionen lassen vermuten, dass digitale Kunst in Form von NFT nicht nur ein kurzer Trend, sondern eine länger anhaltende Bewegung ist.

Picasso fractionalized

Die aufstrebende Kryptokunstwelt macht auch mittlerweile keinen Halt mehr vor den großen Meistern. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie ist es zum Beispiel möglich, Anteile an einem Picasso Gemälde für unter 6.000 Dollar zu erlangen. „Fractionalized Ownership“ nennt man diese Methode des Investierens, bei der man die Kosten einer Anlage zwischen den Anteilseignern aufteilt und somit an Wertsteigerungen von exklusiven Luxusgütern teilhaben kann. Zwar kauft man sich damit nicht das Recht, das Gemälde „Fillette au béret“ zu sehen, denn das wird in einem Tresor in der Schweiz aufbewahrt. Allerdings kann man sich dann, für wenig Geld, einen stolzen „Picasso-Anteilsbesitzer“ nennen. Der Verkauf wird organisiert von der speziell für digitale Assets gegründeten Schweizer Sygnum Bank, in Kooperation mit dem Kunstinvestor Artemundi. Zusammen wollen beide Unternehmen die Eintrittsbarrieren für Kunstanlagen senken und dem Kunden eine kuratierte Auswahl an NFT Kunst bieten, die bei einer regulierten Bank in der Schweiz sicher verwaltet wird.

Das Eigentumsrecht bei NFT

Als Eigentümer konventioneller Kunst kann man generell frei darüber bestimmen, wer zu ihr Zugang hat oder wer sie verbreiten darf. Allerdings ist das beim Besitzen von digitalen Inhalten nicht so einfach. Viele NFT-Werke bleiben auch nach dem Kauf für jeden im Internet sichtbar und können auf YouTube oder in der Google Bildersuche weiterhin aufgerufen werden. Deshalb stellt sich die Frage: Was genau erwirbt man als NFT-Käufer überhaupt?

Als NFT-Käufer erwirbt man ein digitales Zertifikat, das eine Person als einzigen Inhaber des Originals ausweist (vergleichbar mit Echtheitszertifikat). Diese Informationen sind auf dem Token als Metadata hinterlegt als einzigartigen Code, der eine direkte Zuweisung zum „tokensierten Werk“ ermöglicht.  Durch die fälschungssichere Blockchain-Technologie erlangt dieser Token einen Beweiswert.

Urheberrecht

Welche Rechte man als Besitzer eines NFT hat, wird in vertraglichen Lizenzvereinbarungen mitgeregelt. Das Urheberrecht kann nach deutschem Recht nicht übertragen werden, auch nicht auf den Käufer des NFT. Der Käufer kann nur Nutzungsrechte (Lizenzen) über das Werk erwerben. Diese können das Recht, das Werk zu vervielfältigen, zu verbreiten oder öffentlich auszustellen beinhalten. Die Lizenzvereinbarungen bezüglich der Werke bei dem Kauf von NFT sind nicht einheitlich geregelt. Die genauen Regelungen sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.

Wirtschaftliches Interesse hinter der NFT-Technologie

Die Technologie hinter NFT ist auch von wirtschaftlichem Interesse für globale Unternehmen. Brian Goldner, der CEO von Hasbro, hat bereits ein Team darauf angesetzt, die NFT-Technologie in den beliebten Kult Sammelkarten „The Gathering“ zu implementieren. Solche Karten werden nämlich bereits auf Krypto Plattformen mit mehreren zehntausend US-Dollar gehandelt. Der bekannte US-Unternehmer Mark Cuban sieht eine Chance in der Möglichkeit, NFT für den Ticketverkauf einzusetzen. Wer ein Spiel in der NBA ( National Basketball Association) sehen möchte, muss häufig aufgrund der Beliebtheit, auf private Retail Angebote zurückgreifen, bei denen man oft mehr als den doppelten Preis zahlt. Cuban ist  zwar Inhaber des Dallas Mavericks Basketballteams, an diesen Weiterverkäufen verdient Cuban bis jetzt allerdings noch nichts.  Das sollen NFT Tickets nun ändern, denn Cuban bleibt im Blockchain-Code der Eigentümer der digitalen Tickets und kann somit an jedem Profit durch Weiterverkauft teilhaben und seine Lizenzrechtsgebühren einfordern. Die NFT Krypto Technologie scheint also auch in anderen Bereichen interessant zu sein, wobei das noch Zukunftsmusik ist, genauso wie der angedachte NFT Impfpass oder das NFT Abiturzeugnis – weltweit wären Dokumente gesichert für den wahren und einzigen Inhaber. Aber der Wandel in der Kunstwelt findet jetzt statt und ist keine Zukunftsmusik mehr.

Die negative Seite

Das Erstellen und Handeln mit NFT Kunst ist mit großem Energieaufwand für die Computer verbunden.  Der Grund dafür: Wenn ein Bitcoin oder NFT erschaffen wird oder den Besitzer wechselt, muss dieser Vorgang in der Blockchain vermerkt werden. Damit nicht jeder eine Transaktion in die Blockchain einschreiben kann, wird zur Validierung eines Tokens die „Proof of Work“ Methode genutzt.

Hierbei wird weltweit ein „Wettbewerb“ ausgeschrieben, bei dem ein komplexes Rätsel gelöst werden muss. Derjenige, der es zuerst löst, darf den neuen Block in die Chain einschreiben und erhält eine Vergütung in Kryptowährung. Dieser Aufwand ist nötig, um die Sicherheit und Verschlüsselung des Systems zu garantieren. Dadurch werden jedoch weltweit tausende Computer (die sogenannten „Miner“) aktiviert. Ein sehr ineffizientes System!

Damit die Rechendienstleistung (Mining) möglichst wirtschaftlich ist, stehen die Rechner überwiegend in Ländern, mit Billigstrom aus Kohle, der somit viel CO2 Emissionen verursacht.

Eine aktuelle Studie von „digiconomist“ legt offen, dass eine einzige Transaktion mit Ethereum so viel Energie verbrauchen kann, wie ein amerikanischer Haushalt in zweieinhalb Tagen.

Robert Ketterer, der Chef des Auktionshauses Ketterer in München, beobachtet den digitalen Kunstmarkt deshalb noch skeptisch. „Der Rechenaufwand um ein Bild zum Original zu machen und es mit dem Namen des Besitzers in der Bockchain zu verknüpfen, sei gigantisch. Die Transaktionskosten sind zu hoch. Die ökologische Seite ist eine Katastrophe“ (Zitat: Interview von Joachim, Hagen, NFT-Kunst: Wie verändern Digitale Kunstwerke den Markt).

Die Umweltbilanz

Der Künstler „Akten“ hat zu der CO2 Bilanz von Kryptowährungen und NFT  eine viel zitierte Webseite erstellt. Auf dieser errechnet er auf Grundlage empirischer Daten von 80.000 analysierte Transaktionen mit 18.000 NFTs den Stromverbrauch. Das Ergebnis: Eine Transaktion im Zusammenhang mit NFT verbraucht im Schnitt 83 Kilowattstunden Strom, was je nach Energiemix bis zu 33 Kilogramm CO2 verursacht.

Der gesamte Prozess, das heißt:  Krypto-Account erstellen, bieten und verkaufen, verursacht einen CO2 Ausstoß, der vergleichbar ist mit einem Auto auf einer Strecke von 750 km, wie die Technische Universität München berechnet hat.

In Zukunft wird Krypto „grüner“

Es gibt jedoch eine Perspektive für nachhaltigere Kryptowährung: Nach „proof of work“ soll eine neue Methode: „proof of stake“ den Energieaufwand drastisch senken. Dadurch, dass sich „Miner“ erst qualifizieren müssen. So werden nur ausgewählte Miner zugelassen. Die Umweltprobleme von NFT sind auch den Künstlern präsent. Mehrere spenden ihren Erlös an Umweltorganisationen oder setzten sich inhaltlich in ihren Werken mit Umweltschutz auseinander.

Ein Beispiel dafür ist der Künstler Terra0, der sich in seinem Werk „Two Degrees“ mit der Erderwärmung beschäftigt: Die Verträge, die man beim Kauf dieses NFTs abschließt, sind mit einem Temperaturserver der NASA verbunden, welcher jährlich die globale Erderwärmung misst und im Falle einer 2 Grad Celsius Erhöhung den Token löschen kann. So eine neue kreative Form von Kunst macht die Digitalisierung möglich.

Manipulation der Kunstmärkte

Durch das große Interesse der Medien bekommt der NFT Markt sehr viel Aufmerksamkeit. Doch der Hype um NFT wird auch aktiv angetrieben. So hält der Künstler Beeple, dessen NFT bei Christies eine Rekordsumme von 69 Millionen Dollar eingespielt hat, selbst Anteile an dem Fonds, der sein Kunstwerk gekauft hat.

Der Fonds gehört einem digital Kunstsammler, der unter seinem Pseudonym MetaKovan bekannt ist. Unter diesem kaufte er bereits im letzten Dezember 2020 mehrere Beeple-Werke und verkauft diese als „Fractionalized Ownership“ in Anteilen. An dem Tag, an dem er die Auktion bei Christies gewann, stieg deren Wert laut CoinMarketCap um 51 Millionen Dollar.  Diese finanziellen Interessen zeigen, dass es sich weniger um eine Revolution, sondern mehr um eine Goldgräberblase handeln könnte.

Branchenrisiko: Wertvolle Kunst wird gestohlen, kann man Krypto Kunst hacken?

Die Besitzurkunde ist fälschungssicher in der Blockchain gespeichert, allerdings ist der Account bei der jeweiligen Auktionsplattform, auf der man seine Besitzurkunden verwaltet, nicht vor Hackerangriffen sicher. Auf der Auktionsplattform Nifty Gateway wurden bereits Accounts gehackt und die enthaltenen NFTs gestohlen. Das Unternehmen berichtete zwar von einem überschaubaren Schaden und richtete neue Sicherheitsvorkehrungen, wie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein, allerdings zeigt dieser Fall, dass auch NFTs wie Ölgemälde nicht vollständig sicher vor Kriminellen sind.

Marktvolumen/ Wertsteigerung

Die Pandemie hat die Digitalisierung in der Kunstwelt stark vorangetrieben. In der Pandemie hat sich gezeigt, dass sich Kunst nicht nur analog, sondern auch digital verkaufen lässt. Während der traditionelle Kunstmarkt vollständig ausgebremst wurde, Galerien und Auktionen ihren Betrieb einstellen mussten, liefen die Server von NFT Kunstplattformen heiß. Nach Zahlen der größten NFT-Datenbank (Nonfungible.com) hatte der NFT-Markt im ersten Quartal 2021 bereits ein Volumen von zwei Milliarden Dollar. Das Marktvolumen vom Jahr 2020 insgesamt lag noch bei 3,4 Milliarden Dollar. Damit ist der Markt innerhalb eines Jahres um sagenhafte 13.000 Prozent gewachsen, wie eine Infografik von Statista und Technology Review zeigt. Für Künstler ist dieser Markt nicht nur interessant, da er gerade sehr viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, sondern auch weil es möglich ist beim Erstellen eines NFT diesen mit einer sogenannten Royalty Fee zu versehen. So nennt man den Mechanismus, den auch Mark Cuban für seine Tickets nutzen möchte. Der Künstler könntet damit eine ewige Rendite durch die Wertsteigerung seines Werks haben.

Wie bei allen Anlageklassen, bei denen man sehr hohe Gewinne erzielen kann, geht auch immer ein hohes Risiko einher. Über zukünftige Werteentwicklung der Sammlerstücke halten sich Experten noch zurück. Zwar kann man durch das bisher noch knappe Angebot gigantische Gewinne einfahren, allerdings ist der Markt noch sehr jung und es fehlen ausreichend Transaktionen, um Anhaltspunkte für die Werteinschätzung und Bewertung von digitaler Kunst zu bestimmen.

Volatilität des Marktes

Außerdem kann der ausgezahlte Erlös im Wert innerhalb von Tagen oder Stunden stark schwanken. Denn dieser hängt zusammen mit den Kursschwankungen der Kryptowährung Ether. So lag die Kryptowährung am 20. Juli 2021 bei 1,487 Euro, während sie am 26. Juli 2021 schon bei 2,000 Euro lag. Eine Alternative, um diese Unsicherheit zu umgehen, kann eine regulierte Kryptowährung sein. Die bereits erwähnte Sygnumbank verwendet für ihre Auktionen die XCHF-Stablecoins. Bei Stablecoins handelt es sich um Kryptowährungen, deren Preis sich durch aktive oder automatisierte Geldpolitik bestimmt, und damit nicht so volatil ist, wie unregulierte Währungen wie Ether oder Bitcoin, wo der Preis sich nur über Angebot und Nachfrage bestimmt. Im Fall der XCHF-Stablecoins sind diese an den Schweizer Franken gebunden. Jeder XCHF repräsentiert eine, durch Bankgarantie abgesicherte Forderung in der Höhe von einem Schweizer Franken.

NFT-Hype, ein vorrübergehender Trend?

Dirk Boll, der Präsident von Christies, schreibt in seinem aktuellen Buch „Was ist diesmal anders?: Wirtschaftskrisen und die neuen Kunstmärkte einer globalen Zeitwende des Kunstmarktes.“ (Hatje Cantz Verlag, 2020), wie die Kunst und der Wirtschaftsmarkt alle 10 Jahre eine tiefgreifende Erschütterung oder Transformation durchlebt. So eine Transformation passiert jetzt, seiner Auffassung nach, durch virtuelle Auktionen, neue Distribution Wege oder neue Formen und Vehikel wie NFT.

Gerade jetzt, wo in Zeiten von Corona, Museen und Ausstellungen geschlossen sind, boomen NFTs. Zuletzt investierten auch die Finanzriesen, Deutsche Börse zusammen mit der Commerzbank in das Fintech 360x, um sich strategisch auf dem neuen Markt zu positionieren. Mit dessen Hilfe soll eine NFT Plattform für Kunst und Immobilien geschaffen werden, wobei es sich bei 360x um ein hochskalierbares Modell handelt, auf dem noch weitere Assetklassen per NFT gehandelt werden sollen.

Fazit

Natürlich wird es immer einen Markt für haptische Kunst geben, gerade da der emotionale Aspekt beim Besitzen von digitaler Kunst zu kurz kommt.  NFTs sind auf jeden Fall eine spannende Entwicklung in der reale Vermögenswerte tokenisiert oder auch in Teilwerte aufgespalten werden. Wer Kunst bisher Anlagemöglichkeit nicht bedacht hat oder noch zu abgehoben erschien, dem wird jetzt der Zugang durch NFT deutlich leichter fallen. Für Künstler, die bisher mit digitalen Inhalten kein Geld verdienen konnten oder stark abhängig waren von großen Firmen wie Facebook und Google, können jetzt seriös mit echten Zertifikaten ihre Werke vertreiben. Ob NFTs sich als digitales Tool für Rechte-Inhaber durchsetzen können oder ob das Instrument ein „Hype“ unter Blockchain-Enthusiasten bleibt, können auch Kenner der Kunstszene heute noch nicht beurteilen. Es bleibt die Chance, dass sich hier ein neuer faszinierender Markt eröffnen könnte.

Quelle: https://de.statista.com/infografik/24807/kennzahlen-der-nft-industrie/

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Trend oder Hype? NFT meets Kunst.

Trend oder Hype? NFT meets Kunst.

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23. August 2021

Über die neuen digitalen Statussymbole auf dem Kunstmarkt

Der international bekannte, britische Künstler Damien Hirst hat es getan. Er ist im Juli 2021 in das Geschäft mit der NFT-Kunst eingestiegen. Obwohl aktuell noch kaum jemand versteht, ob es sich bei den Non-Fungible-Token um einen nachhaltigen Trend oder einen finanziellen Hype handelt, war der Andrang auf die 10.000 verfügbaren Hirst-NFTs dermaßen groß, dass der Zuschlag an die Interessenten per Losverfahren erteilt wurde. Im musealen Bereich haben die Uffizien in Florenz damit begonnen, Werke bekannter Künstler aus der Sammlung als NFTs zum Kauf anzubieten. Die digitale Parallelwelt hat die Kunstbranche längst erfasst. Warum geben Menschen Geld für ein Kunstwerk aus, dass nur als digitale Datei existiert und was bedeuten die neuen digitalen Statussymbole aus Investmentsicht: Zuschlagen oder abwarten?  

„Sergito“ ist ein NFT-Patriot. Der junge Kryptoart-Sammler und Investor wohnt in einem kleinen Appartement in New York und hat in den letzten Monaten US$100k in über 150 digitale Kunstwerke investiert. Für physisch reale Kunstwerke hat er keinen Platz, sagt er. Seine digitale Kunstsammlung stellt er in einer Onlinegalerie aus. Der Rundfunksender ARTE hat den Kunstsammler und weitere Künstler für ein Reportagenformat interviewt, das der Frage nachgeht: Was ist NFT-Kunst?

Seit Beginn des Jahres sorgen die Non-Fungible-Token für Aufregung und Verwirrung in der Kunst- und Investmentbranche. Mit einigem Abstand zum Geschehen ist es an der Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen, denn: Kunst-NFTs sind in aller Munde aber kaum jemand versteht, wovon er spricht. Einer der weiß, wovon er spricht, ist Vignesh Sundaresan, Investor und Programmierer aus Singapore. Er ist unter dem Pseudonym MetaKovan bekannt und hat den weltweiten Hype um NFT-Kunst ausgelöst, indem er das Werk Everydays: The First 5000 Days des Künstlers Beeple, bürgerlich Mike Winkelmann, im März 2021 bei Christie’s erstand. Gezahlt hat Sundaresan in Ether, einer Digitalwährung. 42,329 Ether entsprechen umgerechnet US$69.3m. Über Nacht ist Beeple damit in die Riege der teuersten zeitgenössischen Künstler wie Jeff Koons, David Hockney und Damien Hirst aufgestiegen. Der 41-Jährige Winkelmann aus Wisconsin hat damit geschafft, wovon viele Künstler auch am Ende Ihres Schaffens weit entfernt sind: Er hat sich einen Namen gemacht. Sundaresan geht davon aus, dass das NFT Everydays: The First 5000 Days eines Tages die Wertmarke von einer Milliarde US-Dollar übersteigen wird.

 

NFTs & Auktionen

Im Juni diesen Jahres zog Sotheby’s als zweites großes Auktionshaus nach und ließ die Auktion Natively Digital: A Curated NFT-Sale acht Tage online laufen. Die kuratierte Verkaufsschau erreichte Spitzenpreise für Lose von so genannten emerging crypto artists, also jungen Künstlern, sowie Old Masters. Letztere sind Künstler, die bereits seit vielen Jahren im Bereich der Digitalkunst tätig sind. Das Los des 1980 geborenen Künstlers Don Diabolo wurde bei €927.500 zugeschlagen. Verkauft wurde eine MP4-Datei mit dem Namen INFINITE FUTURE. Die 9 Megabyte große TIF-Datei Quantum von Kevin McCoy wechselte für US$1.472m den Besitzer. Ganz gleich wie bei Auktionen physischer Kunstwerke gibt es einen Auktionskatalog, in welchem die Lose beschrieben und die Interessenten über den technischen Zustand der jeweiligen Werke mit Hilfe so genannter Condition Reports informiert werden.

Auf die Frage, was denn NFT-Verkaufsplattformen wie Rarible, Opensea oder NiftyGateways von traditionellen Auktionshäusern unterscheidet, antwortet Ehtan van Ballegooyen, Head of Support bei Rarible: „Ein Unterschied zwischen Sotheby’s, Christie’s und so genannten Marketplaces wie Rarible ist, dass wir eine rein digitales Unternehmen sind und ohne den direkten Kundenkontakt auskommen. Zu unseren größten Sellingpoints gehört aber sicherlich, dass die Künstler ihre Kunstwerke bei uns im Gegensatz zu traditionellen Häusern eigenständig kreieren und anbieten können. Sie brauchen keine Erlaubnis, um über Rarible & Co. zu verkaufen. Sie tun es einfach.“ Gegen eine Gebühr können Künstlerinnen und Künstler ihre Kunstwerke auf Handelsplattformen mit einem einzigartigen Token verbinden. So wird aus einem kopierbaren GIF, JPEG oder Video ein fälschungssicheres Original.

 

NFTs & Blue Chip Künstler

Im Bereich der realen Blue Chip Kunst ist kein geringerer als Multiunternehmer und Künstler Damien Hirst in das Geschäft mit der NFT-Kunst eingestiegen und hat auf interessante Weise die physische mit der digitalen Kunst verbunden. Und die neuen Eigentümer damit vor ein Dilemma gestellt.

Hirst bot im Juli diesen Jahres 10.000 Papierarbeiten im Format zu je 20 x 30 cm zum Verkauf an. Jedes Blatt ein Unikat. Darauf zu sehen sind Farbpunkte. Um den Bezug zur NFT-Kunst herzustellen, verband Hirst jedes der Blätter mit einer NFT-Datei. Ein physisches Blatt Papier als Kunstwerk und eine dazugehörige NFT-Datei. 10.000 Mal. Über die Website heni.com mussten sich alle Interessenten im Vorfeld mit einer Emailadresse um den Kauf bewerben. Der Countdown lief sieben Tage. Der Andrang war enorm. Es gab mehr Interessenten als verfügbare Kunstwerke. Wer mit mehreren Emailadressen ins Rennen gehen wollte, um die Chance des Zugriffs zu erhöhen, musste neben verschiedenen Emailadressen auch unterschiedliche IP-Adressen vorhalten, um sich mehrfach registrieren zu können. Der Clou an dem Deal? The Currency, so der Name des Projektes, verwahrt die Papierarbeiten in einem Sicherheitslager in Großbritannien. Und das für das ganze kommende Jahr. Jeder Eigentümer muss sich innerhalb von 365 Tagen entscheiden: Nehme ich das reale Kunstwerk oder möchte ich die dazugehörige NFT-Datei erwerben? Beides zusammen geht nicht: Hirst wird eins von beiden am 27. Juli 2022 zerstören lassen. Die neuen Eigentümer haben die Wahl. Egal wofür sie sich entscheiden, der Ursprungspreis von US$2k wird in jedem Fall beim Wiederverkauf steigen. Egal, ob für das physische oder das digitale Gegenstück. Hirst möchte mit The Currency nach eigenen Angaben die Brücke zwischen realer und digitaler Welt schlagen und sieht das gesamte Projekt als Kunstwerk, in welchem jeder einzelne Käufer durch den Erwerb zum Teil dessen wird.

 

NFTs & die Museen

Dass man die NFTs durchaus von realen Kunstwerken trennen kann und trotzdem beide Versionen existieren, haben die Uffizien bewiesen. Als Vorreiter im musealen Sektor hat das italienische Museum in Florenz Teile seiner Sammlung tokenisieren lassen. Bekannte Werke von Michelangelos haben nun einen digitalen Zwilling. Das Museum hat den monetären Mehrwert der digitalen Entwicklung erkannt und verkauft die NFTs von Michelangelo und anderen Künstlern an interessierte Sammler. Die physischen Originale befinden nach wie vor im Museum, die dazugehörigen digitalen Dateien verteilen sich auf der ganzen Welt und gelangen in die Onlineviewingrooms privater Kunstliebhaber. Das NFT des Tondo Doni, einem Rundbild um 1506 entstanden, das die heilige Familie zeigt, gemalt von eben jenem Michelangelo Buonarotti, ging für €140k an eine Käuferin, die nun eine digitale Datei und ein Foto des Kunstwerks ihr Eigen nennt. Die Preise zwischen NFT und realem Kunstwerk müssen nicht zwingend übereinstimmen. Sie können im Vergleich zum physischen Objekt darüber und auch darunter liegen. Interessant ist die Geldbeschaffung für Museum in Zeiten notorisch leerer Kassen der Kulturbranche allemal. Dass wir aber bald durch Museen gehen, die nur noch QR-Codes an den Wänden zeigen, weil die hauseigene Kunstsammlung auf NFTs umgestellt wurde, dürfte nicht zu befürchten sein.

 

NFTs & die Galerien

Anhand der vorangegangenen Beispiele wird deutlich, dass NFT-Kunst in vielen Formen daherkommt. Ob als rein digitales Objekt wie z.B. JPEG, TIF, MP4-Datei oder als digitale Zwillingsdatei zu einem physisch existierenden Kunstwerk, NFTs haben viele Gesichter. Eine der wichtigsten Eigenschaften der Non-Fungible-Token ist sicherlich Ihre Fälschungssicherheit auf der Blockchain und damit einhergehend der Umstand, dass alle digitalen Dateien mit einem Echtheitszertifikat versehen und verkauft werden können. Neu ist auch, dass sich viele Digitalkünstler im Internet selbst vermarkten und ihre Arbeiten online über die Marketplaces anbieten können. Wird der klassische Galerist im digitalen Paralleluniversum also obsolet? Das könnte man so sehen, oder aber man springt auf den NFT-Zug auf und setzt sich an die Spitze der Entwicklungen. So wie der international bekannte, deutsche Galerist Johann König, der bereits sehr früh erkannt hat, welches Potential in NFTs als neuem Produkt steckt. Seine Ausstellung The artist is online: Kunst im postdigitalen Zeitalter zeigte bereits im März 2021 Kunstwerke, die parallel auch als NFT erhältlich waren. Und ganz wie bei realen Ausstellungen wurde auch diese Schau durch eine Kuratorin begleitet und die gezeigten Werke von ihr zusammengestellt.

 

NFTs & die Folgerechtsabgabe

Ein weiterer Vorteil der NFT-Kunst kommt mit dem Stichwort „Folgerechtsabgabe“ daher. Laut der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst: „Das Folgerecht ist ein gesetzlicher Anspruch des Künstlers bzw. seiner Erben auf Beteiligung am Weiter- bzw. Zweitverkaufserlös eines Kunstwerks, wenn es von einem Kunsthändler erworben, vermittelt oder veräußert wird.“ Im Rahmen von Auktionshäusern ist die Folgerechtsabgabe zum Standard geworden. Aber im Bereich von Privatverkäufen, die öffentlich nicht registriert werden, ist die Folgerechtsabgabe mehr Goodwill denn allgemeiner Standard. Dies würde sich durch die auf der Blockchain gespeicherte Nachvollziehbarkeit der Eigentumsverhältnisse zu mindestens bei NFT-Kunst grundlegend ändern. Der Künstler könnte so auf eine Art lebenslange Rendite seiner Kunstwerke hoffen.

Warum aber geben Menschen bis zu siebenstellige Budgets für eine Datei aus, die im Zweifel nur digital existiert? Die Antwort liegt im Generationenwechsel. Neben Early-Bird-Investoren interessieren sich vor allen Dingen junge Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, für NFTs. Das sind die so genannten Digital Natives. Es handelt sich dabei um eine neue Generation von Sammlern, die online so agieren, wie die Generationen vor Ihnen in der realen Welt.  NFTs erschließen dabei eine Käuferschicht, die im Moment noch vorrangig aus Gamern und Tech-Gründern besteht, denen der Zugang zu Online-Plattformen und virtuellen Räumen vertraut ist.

 

NFTs & der Generationenwechsel

Digitaler Besitz wird durch die Weiterentwicklung des Internets für viele Menschen immer wichtiger. Meinungen gehen davon aus, dass alles, was heute physisch vorhanden ist, in den kommenden Jahrzehnten einem digitalen Klon zugeordnet wird. Wir sind dabei, eine digitale Parallelwelt aufzubauen. Und die Kunst ist ein Teil davon. NFTs sind bislang noch kein Thema für das traditionell gediegene Publikum, welches die TEFAF (The European Fine Art Fair) einmal im Jahr in Maastricht besucht. Auch für viele Besucher der progressiven ART BASEL, der international wichtigsten Messe für zeitgenössische Kunst, sind NFTs noch eine Nummer zu hipp.

 

NFTs & das Fazit

Kunst-NFTs sind im Begriff, Bestandteil der digitalen Kultur zu werden. Fragt sich, ob das Thema auch für eine breitere Masse an Investoren interessant ist oder ob sich hier die Tulpenmanie aus dem 17. Jahrhundert wiederholt, als der Handel mit Blumenzwiebeln eine Spekulationsblase begründete. Sind Kunst-NFTs die Tulpen unserer Zeit?  Wenn es nach dem Geschäftsführer eines bekannten deutschen Auktionshauses geht, dann sind NFTs nur eine digitale Modeerscheinung, der man nicht allzu viel Bedeutung beimessen sollte. Nicht mehr als eine Spielart. ABER: Die Avantgarde hat es immer schwer. Das war schon bei Picasso und Monet nicht anders. Beide Künstler, heute mit Weltruhm, rangen damals um ihr Publikum als der aufkommende Impressionismus und Kubismus die Gemüter verunsicherte.  

Kunst hat etwas damit zu tun, voranzugehen. Etwas zu wagen. Und nicht nur Künstler, sondern auch Kunstkäufer der ersten Stunde sind Patrioten. Sie kaufen, wenn der Künstler oder die Kunst noch kein Mainstream sind, zu meist erschwinglichen Preisen aber mit finanziellem Risiko. Der amerikanische Kritiker Dave Hickey sagte: „Wenn man zu viel für ein Kunstwerk zahlt, bezahlt man den Preis für seine Feigheit.“ Denn wer kauft, wenn alle kaufen, zahlt den höheren Preis. Es ist das alte Spiel von weniger Risiko und weniger Rendite.

Lohnt sich das frühzeitige Investieren in NFT-Kunst? Ja, aber: Der physische Kunstmarkt gilt vielen Außenstehenden bereits als ein Buch mit sieben Siegeln. Potenzieren Sie diese sieben Siegel und Sie erhalten einen Annäherungswert, der die aktuelle Unverständlichkeit des NFT-Marktes widerspiegelt. Blind auf diesen oder jenen Künstler zu setzen und zu hoffen, dass das schon gut geht, funktioniert bereits im realen Kunstinvestment nicht. Und noch weniger funktioniert das in der digitalen Welt. Viele Anleger, die ohne Sachverstand in Non-Fungible-Token (sei es Kunst, NBA Basketballvideos oder Krypto-Kätzchen) investieren, haben am Ende „ein fälschungssicheres Irgendwas mit Blockchain erworben“, so hat es der Kunstversicherer Dr. Stephan Zilkens vor wenigen Wochen auf den Punkt gebracht. Wer in das Kunstinvestment einsteigen möchte, sollte in einem ersten Schritt reale Zeichnungen, Gemälde oder Skulpturen kaufen um sich mit der Materie vertraut zu machen. In NFT-Kunst zu investieren ist noch schwieriger als sich auf dem real existierenden Kunstmarkt zurechtzufinden und dort Werke mit Investmentpotential anzusteuern.

Aber ganz klar ist auch, dass hier etwas im Gange ist, das richtig groß werden könnte. Für langjährige Kunstsammler könnte es einen Höhepunkt der eigenen Sammlung darstellen, bald die digitalen Äquivalente von Kunstwerken Michelangelos ihr Eigen zu nennen.

Wer in weiter in die Materie einsteigen möchte, kann sich mit Namen wie Pranksy, Redlioneye Gazette oder Chi Modu vertraut machen.

Sergito, der NFT-Sammler aus New York, sagt, dass er die digitalen Werke von Beeple, welche sich in seiner Sammlung befinden, eines Tages an seine Enkel weitergeben möchte. Damit diese „stolz auf mich sind, wenn sie an die Zeit zurückdenken als ihr Opa für verrückt erklärt wurde, weil er Tausende Dollars für GIFs und JPEGs ausgegeben hat.“

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